Jahcoustix – amtlicher Roots-Reggae

13
Nov 2019
Mittwoch

Jahcoustix – ein Weltbürger des Reggae, der den jamaicanischen Groove drauf hat.   Special Guest : Toké

Jahcoustix habe ich zum ersten Mal auf Anraten meines Sohnes im Vorprogramm von Gentleman in Wiesbaden gesehen und war gleich begeistert.

 

 

 

 

 

 

Im Februar 2014 war er zum ersten Mal bei uns und gewann sofort die Sympathien der Fans. Seitdem laufe ich weiteren Reggae-Bands hinterher, meist touren sie aber mit 7-10 Personen-Besetzungen, wofür unsere Bühne zu klein ist und die Kosten zu hoch. Umso mehr freut es uns, Jahcoustix nach gut 5 Jahren wieder nach Eppstein holen zu dürfen.

Als Special Guest  beginnt TOKÈ, er ist momentan der beste deutsche Newcomer in der Szene ! siehe weiter unten und Videos….

 

 

 

 

 

Dis is a positive movement„, verkündete einst Gentleman von einer Bühne herunter. Jahcoustix kann sich solche Ansagen getrost sparen: Ihm scheint die Sonne derart taghell aus dem Arsch, dass seine Dankbarkeit, sein Optimismus und die Freude an den Vibes auch dem letzten Miesepeter ein Lächeln aufs Gesicht zwingen.

Feiert den Moment, predigt Ehrlichkeit und Treue.
Als Sohn eines Diplomaten kommt man ordentlich herum. Dominik Haas erblickt am 4. Oktober 1978 in Bonn das Licht der Welt. In der damaligen Hauptstadt oder auch nur im kalten Deutschland hält es die Familie aber nicht lange. „Wir sind alle paar Jahre umgezogen“, erinnert sich Dominik. Er verbringt eine behütete Kindheit in Mexiko, Liberia und New York, später in Kenia und Ägypten.

Als 14-Jähriger kommt Dominik in Kenia erstmals bewusst die Musik seiner einheimischen Freunde zu Ohren: Die positive Kraft des Roots-Reggae, die auch unter erbärmlichen Lebensumständen ihre Wirkung entfaltet, macht tiefen Eindruck. Fasziniert beschäftigt sich der weiße Teenager mit Geschichte und Philosophie des Rastafari-Glaubens. Darüber hinaus beginnt er, Gedichte zu verfassen.

Mit 16 Jahren bekommt er die erste Gitarre geschenkt und untermalt ab sofort seine Verse mit Musik. Anfangs noch beeinflusst von den Doors und Alice in Chains, bricht sich bald mehr und mehr das Reggae-Fieber Bahn: Bob Marley, Peter Tosh, Burning Spear, Israel Vibration und Culture liefern den Soundtrack zum täglichen Leben. Dominik besucht die deutsche Schule in Nairobi, mit deren Schulband er erstmals auf einer Bühne steht. Man covert Rock aus den 60ern.

Das kann ja wohl nicht alles sein: Dominik gründet seine eigene Band, die sich – noch recht wacklig – auf dem Reggae-Parkett versucht. „Gegroovt hat es nicht, aber die Vibes waren sweet„, so die realistische Selbsteinschätzung. Zwei Jahre später hat es Dominik nach Kairo verschlagen. Auch hier gibt es eine Schulband, die allerdings nur unregelmäßig probt. Also wird außerhalb der Bildungsanstalt musiziert: Dominik singt und spielt gemeinsam mit seinem besten Freund George.

Nach dem Abitur, das er 1998 in Kairo ablegt, entscheidet sich Dominik für eine Rückkehr nach Deutschland. Er sichert sich einen Ausbildungsplatz bei einer Plattenfirma und zieht nach München. Auch hier finden sich musikalische Freunde: Bis sich die Gruppe 2000 in Folge künstlerischer Differenzen trennt, spielen Dominik & Co. eine Mischung aus Reggae, Jazz und Pop und versehen das Resultat mit dem Etikett „Jeggae Music“. Anschließend steigt Dominik bei gleich zwei Reggae-Bands, bei Headcornerstone und der seit 1996 aktiven Dubios Neighbourhood, als Backgroundsänger ein.

Mit der Wahl seines Künstlernamens illustriert er seine Vorstellung von Sound: Jah, der Inbegriff von Spiritualität, trifft auf Akustik: Heraus kommt etwas, das Jahcoustix als „organisch-akustischen Soul-Reggae“ bezeichnet. In seinen Texten referiert er, mal philosophisch, mal kritisch, mal spirituell, eigene Erfahrungen und Gefühle. Ab 2001 konzentriert er sich auf seine Arbeit mit Dubios Neighbourhood. Nach etlichen Umstrukturierungen innerhalb der Band wechselt Jahcoustix vom Background- zum Leadgesang.

Während sich die Gruppe durch zahllose Live-Shows in der deutschen Reggae-Landschaft etabliert, behält Jahcoustix nebenbei eine Solo-Karriere im Blickfeld. Gemeinsam mit Milan Meyer und Matthias Arfmann (genau jener Arfmann, der auch an den Reglern der Beginner den Shit tight machte) produziert er im Sommer 2002 in Hamburg ein vier Tracks starkes Demo, das ihm zu einiger Aufmerksamkeit verhilft. Im Spätherbst geht er als Support-Act von Patrice auf die Reise, im April 2003 unterschreibt er einen Vertrag bei Virgin Records.

Nach einer weiteren Tour mit Patrice, Auftritten im Vorprogramm von Mellow Mark und dem ersten Album „Souljahstice“ mit Dubios Neighbourhood, das nach diversen technischen Schwierigkeiten im September 2003 erscheint, veröffentlicht Jahcoustix im April darauf sein Solo-Debüt „Colourblind„. Herrschten auf „Souljahstice“ noch entspannte Rootsreggae-Vibes, erweitert Jahcoustix sein Repertoire im Alleingang um Elemente aus Soul und Blues. Ben Harper, Finley Quaye und Tracy Chapman liefern Inspiration. Jahcoustix legt allerdings Wert auf Eigenständigkeit: Sich eine „musikalische Uniform“ anzuziehen und bewährte Konzepte anderer Künstler abzukupfern, das kommt keinesfalls in die Tüte.

 

Der Nachfolger „Crossroads“ überzeugt unter anderem durch den dramaturgisch klug gemachten Song „Symphony Of The Elements“. Für das nächste Album, „Frequency“, lässt der Münchner sich etwas Besonderes einfallen: Erst bringt er die CD als Band-Produktion heraus. Ein gutes Jahr und zahlreiche Konzerte später schiebt er eine überarbeitete Version nach: „Acoustic Frequency“. Darauf hört man ihn vor allem unplugged, konzentriert auf sich und seine Gitarre.

Genau so tritt er in der Folge auch in ausgedehnten Wintertourneen in kleinen Clubs auf und macht so seinem Künstlernamen (J)ahcoustix alle Ehre. Dennoch gerät das Album nicht einseitig, variiert das Tracklisting von „Frequency“ etwas und schließt sogar mit einigen Dub-Versionen seiner Freunde Syrix und Umberto Echo.

Das „Frequency“-Album positioniert ihn einmal mehr als politischen Künstler: Songs wie „Calling For Rights“ und „Kings Of Democracy“ weisen den Weg Richtung Menschenrechte. Den vergleichsweise oberflächlichen, aber effektvoll up-liftenden Titel „World Citizen“ mit Shaggy, aus dem Jahr 2012, recycelt Jahcoustix für die „Acoustic“-Ausgabe. „Don’t Shoot“ befasst sich mit Schusswaffen. Musikalisch ist der Titel mehr ein Soul- als ein Reggae-Track. Kabaka Pyramid und der Italiener Raphael unterstützen den deutschen Reggae-Akustiker. Die dubbenden Kollegen Syrix von Irievibrations und Umberto Echo, Mixmaster aus München und Link-Up zum Label Oneness Records, werden für die nächsten Jahre zu besonders treuen Kooperationspartnern.

Das lyrisch sehr direkte Album „Seriously Positive“ wartet mit vielen Bezügen zum frühen Reggae und Rocksteady auf. „Pressure Drop“ ist kein Cover von Toots & The Maytals, könnte aber aus derselben Ära stammen, klingt entspannt und fluffig. Trompetensolo, psychedelische Keyboard-Samples und ein sehr karibisch gespieltes Schlagzeug tragen dazu ebenso viel bei wie die Stimme von Jahcoustix.

Der Song „Soul Steady“ verweist bereits im Titel auf die Würdigung der ganz alten Forefathers der Rasta Culture. Auch „Attack And Release“ und weitere Songs hören sich alt an, ‚vintage‘. Der Schlüsselsong dürfte aber „Too Brutal“ sein. Hier klingen die sanften Klangwellen der süddeutschen Bardenstimme wie durch ein Megaphon gesogen. Im Video trottet der Sänger durch heruntergekommene Straßenzüge mit Kopfsteinpflaster in Berlin, die vor der Wende bessere Tage gesehen haben. In Händen hält er ein hochmodernes Tablet, auf dem Bilder von Gewaltszenen aus dem täglichen TV-Trash aufflackern.

Jahcoustix hat sich über die Jahre eine Fan-Gemeinde erspielt, die an ihm derart klebt, dass ihm etliche Leute für mehrere Konzerte hinterher reisen. Jahcoustix-Gigs erweisen sich immer wieder als intensiv, selbst wenn er sie als One Man-Show gibt. Als Support-Act nimmt er sich 2017 den aufstrebenden Akustik-Reggae-Poeten Tóke aus Hamburg mit. Mit ihm nimmt er später auch den Titel „Thin Red Line“ auf.

Das Jahr 2018 stand für JAHCOUSTIX im Zeichen eines besonderen Live- Projekts. Mit der Kölner Band Klubkartell im Rücken, ging er mit den Sängern DELLÉ, SEBASTIAN STURM und GANJAMAN auf Festival-Tour, um seine Songs im Gesangs-Quartett zu präsentieren. Nach einer erfolgreichen Saison, kehrt der Kosmopolit nun zu seinen musikalischen Wurzeln zurück und wird Anfang nächsten Jahres mit seinen alten Münchner Weggefährten von ONENESS Records ein Mini Album veröffentlichen.

2019 geht es dann mit der eigenen Band und seinem Solo-Programm „Looping my Religion“ auf Tour. Bei diesem Solo-Programm spielt JAHCOUSTIX mit einem Looping System, bei dem er durch das Überlappen von live gespielten Sequenzen nur mit seiner Gitarre und Stimme einen Sound entstehen lässt, der dem Sound Spektrum einer ganzen Band sehr nahe kommt.

Außerdem arbeitet der Weltenbummler, der den Großteil seiner Jugend in afrikanischen Ländern sowie in Mexiko und New York verbracht hat, bereits an seinem deutschsprachigen Album-Debüt, dass voraussichtlich 2020 das Licht der Welt erblicken wird. Mit einem Album in seiner Muttersprache könnte JAHCOUSTIX seine Zielgruppe in Deutschland erweitern und bisher unberührtes Neuland betreten, was eine bewusste und auch logische Konsequenz seines bisherigen Werdegangs darstellt. Ausgangspunkt für sein Schaffen ist nach wie vor seine Wahl-Heimat Berlin, die zu seinem neuen Lebensmittelpunkt geworden ist. So begibt sich der frisch gebackene Vater abermals auf eine musikalische Reise, mit der er weiterhin Menschen aller Herkunft mit seiner Musik und einem positiven Lebensgefühl begeistern möchte

Als „alter Hase“ bespielt er Europas größtes Afrikafestival in Würzburg im Frühjahr 2019 und kommt nun nach etlichen Jahren wieder zurück in die Weite Welt nach Eppstein. Die Reggae Fans werden es danken !

 

www.jahcoustix-music.com

Tóke

Tóke wird als einer der interessantesten Newcomer Europas gehandelt.

Ein Weltbürger mit Soul, der mit seinem künstlerischen Ausdruck eine spannende Reibung zwischen intimer Singer-Songwriter-Atmosphäre und pulsierend-mitreißenden Reggae Riddims erzeugt.

Mit dem Release seiner selbstproduzierten Debüt-EP „Troddin‘ With A Vision“ (2014), auf welchem er Elemente aus Reggae, Soul und Folk zu einem eigenen Sound vereint, machte er erstmals in der deutschen Reggaeszene auf sich aufmerksam. Zwei Singles später („Too Much“ & „Woman Of Mine“, 2015) und seit dem Release seines Debütalbums „Wake Up Inna Kingston“ (2016) produziert vom italienischen Label Bassplate Records gilt der 27-jährige Deutsch-Indonese als eines der größten Talente im europäischen Reggae-Kosmos. So wählten LeserInnen des Riddim-Magazins, größte Fachzeitschrift für Reggae & Dancehall, Tóke nun zum zweiten mal in Folge (#2018/#2019) zum „Nationalen Newcomer des Jahres“, nachdem er seit 2016 stets unter den top drei zu finden war. In der aktuellen Ausgabe ist Tóke nun auf dem Cover wiederzufinden (Sept ’19) – eine Anerkennung für die wachsende Relevanz des jungen Künstlers.

Es war also nur eine Frage der Zeit, bis auch die Großen der Szene von diesem Talent mitbekamen. Im August 2018 war es dann soweit: Niemand geringes als der Reggae-Star Gentleman lädt Tóke als Special Guest zu sich auf die Hauptbühne des Uprising Festivals (SLK) ein, um vor 10.000 FestivalbesucherInnen zu
singen – ein absoluter Ritterschlag. Aber dieses junge Talent ist nicht nur auf Deutschland begrenzt, sondern ist durch seine Internationalität auch ein globales Thema – so kollaborierte er 2018 mit dem Produzenten Walshy Fire (Major Lazer), der seines Zeichens Kollaborationen mit Stars wie Justin Bieber, Sean Paul, Chronixx etc. vorzuweisen hat. Rausgekommen ist die energiegeladene Reggae Nummer „Blessed Morning“ (2018), welche mit einem auf La Palma
(Kanarische Inseln) gedrehten Video erschienen ist.
Mit über 70 Liveshows in mehr als 9 Ländern seit 2016 (u.A. Summerjam Festival Köln, Uprising Festival , One Love Festival) ist Tóke auch live ein gefragtes
Thema, ob nun in in einem intimen Wohnzimmer-Akustik-Flair oder einer energiegeladenen Festival-Bandshow.

Tóke hat gerade seine brandneue Single zusammen mit Bassplate Records (Italien) unter dem Namen ‚Movements ‚als letzte Single seines Albums„ Wake Up Inna Kingston “veröffentlicht.

„I‘m setting sail, casting off today. Sharpen my thoughts, try not to be afraid. And
though I know it‘s a stormy way, I make this step ‘cause I feel it‘s the right one“-
Tóke in „Movements“

„Ich setze heute die Segel, schärfe meine Gedanken, versuche keine Angst zu haben. Und obwohl ich weiß, dass es ein stürmischer Weg ist, mache ich diesen Schritt, weil ich das Gefühl habe, dass er der richtige ist. “- Tóke in‚ Movements ‚

‚Movements ‚ist eine berührende Folk-Reggae-Ballade, die einen Einblick in die tiefsten Gedanken und Ängste des Reggae / Singer-Songwriters gibt, als er sich schließlich entschied, seine Reise in die raue und harte See des Lebens eines Musikers anzutreten. Die Melodie zeigt Tóke in seiner natürlichsten Umgebung: er allein mit seiner Gitarre. Für das Video arbeitete Tóke mit dem hochtalentierten 17-jährigen Videografen Kai Lietzke aus Hamburg zusammen. Lietzke hat ein intensives Kunstvisual geschaffen, das Tókes Gefühle während des Songwriting-Prozesses des Songs perfekt wiedergibt.

 

Tóke über „Mouvements“

„Ich war so betrübt von dem, was die Leute vielleicht so lange gedacht haben. Es hat wirklich eine Weile gedauert, bis ich endlich akzeptiert habe, dass ich Musiker bin und dies Vollzeit als Beruf ausüben möchte, obwohl ich weiß, dass es schwierig wird. Ich hoffe, dieses Lied kann andere Jugendliche dazu inspirieren, ihrer Leidenschaft zu folgen und zu springen, wenn sie kurz vor dieser Entscheidung stehen. Denn egal wie schwer es ist – es ist befreiend

www.toke-music.com